... nicht nur
des Aufklebers wegen !!!
Scans von den unterschiedlichen "Anywhere"-Babberla findet
ihr HIER
!!!
Für ehemalige Musikerkollegen und Freunde meiner alten Band "Anywhere" habe ich eine kleine Chronik zusammengestellt. Der große Publikumserfolg bei unserem Revival-Auftritt im neuen Forum in Bamberg lässt uns Überlegungen anstellen, ob wir so etwas Ähnliches nicht öfters aufziehen könnten. Eigentlich sollte es eine einmalige Angelegenheit werden, aber Anfragen aus Gunzendorf und Modschiedl lassen uns diese Überlegungen nicht ganz ausschließen. Über eventuelle weitere Auftritte oder Fan-Treffen werdet ihr von mir auf dieser Homepage rechtzeitig informiert. Gebt also diese Adresse bitte an möglichst viele Bekannte weiter.
Zu den einzelnen Besetzungen von "Anywhere" existieren noch sehr seltene, mehr oder weniger gute uralte Tonbandaufnahmen, bzw. Aufnahmen, welche mit irgendeinem alten Kassettenrekorder, der auf einem Tisch im Saal lag, aufgenommen wurden. Wir haben machmal vergeblich versucht, die "eiernden" alten analogen Aufnahmen ins digitale Zeitalter hinüber zu retten, da stößt halt die Physik an ihre Grenzen, so wie wir manchmal bei der der Inge oder der Lola in der Bar ... Diese alten Schätze könnt ihr als einfache Mp3-files downloaden und auf einer guten Anlage abspielen, denn aufgrund der mangelnden Aufnahmequalität sind kaum Bässe zu hören, aber auch lustige, nennen wir sie mal "diatonische" Töne, dazu Bemerkungen oder Ansagen, die so nicht geplant waren, wir wussten ja nicht, dass wir aufgenommen wurden!!
Diese Hörproben sind für alle Fans und Musiker bestimmt wahnsinnig interessant, weil sie sehr authentisch sind und damals hatte man halt nicht diese tollen neuen Effektgeräte und Verstärker. Die hätten wir uns auch gar nicht leisten können, wir verdienten unser Geld ja nicht mit Musik und haben was "Anständiges" gelernt, naja, mehr oder weniger ... Kurzum, wir machten Musik nur aus Spaß und der stand immer im Vordergrund und das unterdrückte Selbstvertrauen bekam dadurch auch seine Streicheleinheiten ab.
Die
Geschichte von "Anywhere"
(Um die Bilder in Originalgröße und
hoher Auflösung zu sehen, bitte den Link unter dem jeweiligen Bild anklicken!)
Die nachfolgende
inoffizielle Chronik wird sicher in einigen Punkten ständig verbessert, ergänzt
und richtiggestellt werden müssen. Da ich das einzige Mitglied der Gruppe bin,
welches vom Anfang bis zur Auflösung dabei sein durfte, liegt es nahe, dass
ich diese Aufgabe übernehme – Lehrer schreiben halt immer solche Chroniken.
Ich wäre dankbar, wenn mir alle ehemaligen Mitspieler dabei helfen würden. So
ein kleiner Ausflug in die Vergangenheit ist doch bestimmt recht reizvoll.
Ich erzähle das Ganze einfach etwas subjektiv und ohne den großen Anspruch auf
Perfektion aus meiner Sicht:
1967: Am Schulfest des damaligen Musischen Gymnasiums spielte ich so
nebenbei auf einer Gitarre und sang das Lied "This world" von den
Bystanders. Unser Gymnasium war die Talentschmiede für Nachwuchsmusiker
schlechthin und nahezu alle guten Musiker aus den angesagten Gruppen besuchten
unsere Schule. An diesem Schulfest hörte mich auch Peter Hammerschmitt, Keyboarder
einer Bamberger Szene-Band. Ihm gefiel meine Stimme und mein Gitarrenspiel,
denn er lud mich daraufhin zu einem Probetermin ein. Dazu kam es aber nicht,
denn die Gruppe löste sich danach auf.
Mit meinem Freund Roland Schiller spielte ich nur so zum Spaß auf "elektrisierten"
Wandergitarren (Tonabnehmer) mit alten Volksempfängern als Verstärker die neusten
Beatles-Songs.
1968: Damals wurde in der Schulband des Musischen Gymnasiums ein Bassist
gesucht. Roland war dafür genau der Richtige. Als der Gitarrist der Gruppe,
Wolfgang Tennigkeit, den Part als Frontman und Sänger übernahm, brachte mich
Roland als neues Mitglied und Sologitarrist in die Schulband ein. Das erste
Gitarrensolo meines Lebens war übrigens "Repent Walpurgis" von Procul
Harum.
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>>HIER
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Bei einem Auftritt der Gruppe Doc in Redwoods in unserer Turnhalle durften
wir mal als Idomitable Pepple eine Einlage spielen und Wolfgang Tennigkeit
tobte sich als Sänger bei dem Song "Fire" so richtig aus: 10 Meter
weit im Saal lag er am Boden und sang, das Mikrofonkabel war jedoch nur 5 Meter
lang ... und ich sang für ihn weiter. Danach meinte er leicht irritiert, dass
er noch nie so hoch singen konnte wie bei dieser Nummer. Athur Brown sei Dank,
jetzt war selbst mir klar, dass ich vielleicht auch mal singen sollte.
Jetzt machten wir Nägel mit Köpfen und aus unserer Schulband am Musischen Gymnasium
Idomitable Pepple enstand im Februar 1968 die Gruppe Anywhere.
Der Name wurde aus einem Englischlexikon entnommen: Einer von uns deutete auf
ein beliebiges Wort einer beliebigen Seite, auf anywhere.
Außer mir waren noch Roland Schiller (bass), Wolfgang Tennigkeit (voc), Gerhard
Malfet (drums) und Peter Leicht (keyb) an der Ausgangsformation beteiligt.
Der erste größere Auftritt war das Schulfest unseres Gymnasiums im Herbst 1968.
Ich werde nie vergessen wie ich mich fühlte, als ich vor großem Publikum der
erste Mal "Hey Jude" von den Beatles sang. Mein Gott war ich
nervös, der Anfang nur mit Klavier und meiner Stimme ... Mit "am Frosch
im Hals und Schwammerl in die Knie" überlebte ich den Song und die Begeisterung
der zahlreich erschienen Musikern aus anderen bekannten Bands war groß.
Weniger groß war am nächsten Tag die Begeisterung bei unserem verhassten Mathe-Lehrer
Adam "Jack" Schliefer, der unsere perfekt gesetzten Bee Gees-Chöre
als Eunuchengesang abtat ... tja, Alkohol vernebelt halt die Sinne, besonders
am Morgen ...
Wir spielten einige Schulbälle und als Wolfgang und Gerhard die Schule wechselten,
löste sich Anywhere vorläufig auf.
1969: Mein Klassenkamerad Stephan Kulla (übrigens auch ein Virtuose auf
der Klassischen Gitarre) hatte die Idee, eine neue Band zu gründen. Stephan
Kulla, Dieter Nitschke, "Sam" Siegfried Stengel (Bürgermeister von
Stegaurach), Franz Hirmke und "Easy" Peter Leicht gründeten die Gruppe
mit dem seltsamen Namen STEDIS FRAPE. Dieser setzte sich aus den Anfangsbuchstaben
der einzelnen Bandmitglieder zusammen.
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>>HIER
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1969 beteiligten wir uns am Beatwettbewerb der KEG im Freizeitwerk St. Heinrich
und belegten einen sensationellen 2. Platz hinter der Profitruppe Tramps
aus Erlangen. Diese Platz berechtigte uns zur Teilnahme an den Deutschen Beatmeisterschaften
in der Rheinhalle in Ketsch. Dort belegten wir vor Zigtausend Zuschauern den
6. Platz mit den folgenden Titeln:
The Weight - The Band (Donovan)
Nanana-Song - Fahres Wheel ???
Keep me hanging on - Vanilla Fudge
Unser bester Song wäre "Good Vibrations" von den Beach Boys gewesen,
doch dazu fehlte uns der Mut ... und sogar die Tramps behaupteten, mit
diesem Song hätten wir gewonnen !!!!
Stedis Frape spielte wieder auf Schulbällen (EI und FLG) und vor allem
im Mautkeller in Bamberg für überwiegend amerikanisches Publikum.
1970: ... bekam Stephan Kulla ein Angebot der Super-Gruppe Music in
Action, welches er unmöglich ausschlagen konnte, und Stedis Frape
löste sich auf.
Siegfried Stengel ging zur späteren Sound City Group aus Stegaurach und
ich bekam ein Angebot der Bamberger Gruppe Doc in Redwoods.
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Mit Doc in Redwoods ließen wir den
Namen Anywhere wieder aufleben und zwar in folgender Besetzung: "Doc"
Jürgen Schleyer (drums), Hannes Kemmer (keyb), Heinz Kreß (git), "Rolli"
Roland Schiller (bass) und "Psycho" Dieter Nitschke (git). Den Spitznamen
"Psycho" bekam ich von Siggi Stengel ab, weil ich immer darauf bestand,
einen Auftritt psychologisch aufzubauen, nämlich nach Höhepunkten (Spannungskurve
beim Aufsatz).
In den folgenden Monaten spielten wir in Kronach (Schützenfest), Friesen, Wilhelmsthal,
Burgkunstadt, Hollfeld, Kulmbach usw., also mehr im nördlichen Oberfranken u.
a. als Vorgruppe der Rattles bzw. der Petards und der Vampires.
Wir alle wurden damals von einem total durchgeknallten Typ angekündigt, dem
Announcer der Vampires, Thomas Gottschalk.
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Hannes Kemmer war damals unser Keyboarder
und fungierte später als sehr erfolgreicher Manager. Hannes besorgte uns
Termine als Vorband großer Bands. Heinz Pohl und Heinz Tillig waren für
einige Monate für ihn als Keyboarder mit von der Partie. Heinz Kreß wurde der
Stress zuviel, er stieg aus und konzentrierte sich nun auf seine erfolgreiche
berufliche Karriere ... er war Rektor in Buttenheim und Stegaurach!
Eines Tages sprach uns Reiner Kühnlein am Gabelmann an, der sich als Saxofonist,
Klarinettist und vor allem als Frontman und Sänger bei den Martinos einen
Namen in Bamberg gemacht hatte und wir luden ihn zu einer Probe ein. Er sang
"I’m a man" von der Spencer Davis Group und wir waren begeistert.
Reiner wollte allerdings nur unter der Bedingung bei uns einsteigen, wenn wir
seinen Freund und Ex-Keyboarder der Martinos - Kurt Froese - in die Gruppe
aufnehmen würden. Unser damaliger Keyboarder Heinz Tillig war so fair und uneigennützig,
er öffnete uns diese Möglichkeit, zwei musikalische Bamberger "Schwergewichte"
in die Band zu integrieren.
1971: Nun begannen die wilden 70er in der Kronacher Gegend. Im August
71 wollte sich Reiner Kühnlein mehr auf sein Studium konzentrieren und Rolli
Schiller musste zur Bundeswehr. In der Zwischenzeit hatten wir bereits Auftritte
in Gunzendorf !!
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Im September 71 stieß der wichtigste Musiker
als Bandleader zu Anywhere: "Bobby" Martin Popp, der Ex-Bassist
der Atkinks, Fayos und Meckys.
Er war ein virtuoser Bassist und exzellenter Sänger, der nahezu alle Stimmcharaktere
von Elvis bis Bee Gees perfekt nachahmen konnte. Wir lernten jetzt
saubere Chöre zu setzen und vor allem Probendisziplin !!
Hier ein kleiner Bobby-Mix: 1971 im Schweinfurter Offiziersclub singt Bobby von Elvis "You don't have to say you love me", hier als 2. Song im Mix. Der 1. Song ist von Tommy James and the Shondells "Crimson & Clover",
und als letztes von den Bee Gees "Nights on Broadway", beide gesungen von Bobby 1976 in Zapfendorf.
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Im Januar 1972 packte es übrigens Reiner Kühnlein wieder und er begründete mit Jürgen Schreiner, "Jerry", Manni Böhnlein und Heiner Wohlfahrt die Gruppe Happy Jack.
1973 in Dautenwinden singe ich "Spider Woman" von Uriah Heep
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1973: Kurt Froese musste sich jetzt
auf sein Jura-Examen konzentrieren und für ihn stieß der Ex-Gitarrist der Melodas,
"Jerry" Günther Hohberger zu uns. Er war der Exzentriker und Künstler
in der Gruppe und sorgte ab jetzt für das geeignete musikalische Niveau. Diese
Viererbesetzung wurde legendär, denn durch Bobby und Jerry kamen wir mit guten
Terminen in alle großen Säle wie Modschiedl, Gunzendorf, Walsdorf, Drosendorf,
Maineck, Zapfendorf und vor allem Unterpreppach.
Wir waren die Top40-Gruppe für das musikalisch etwas anspruchsvollere Publikum
und entsprechend perfekt war unsere Musik. Unser "Anywhere-Chor" galt
vielen Bands als Vorbild.
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Hier vorerst ein kleines Beispiel: Anywhere
am 7. April 1972 in Walsdorf. Ich singe den Song "Love
or nothing".
Love or nothing
1975: Jetzt wollten wir das Ganze noch toppen und setzten die Brüder Johannes und Josef Schell aus Aschbach als Bläser-Duo ein und ab jetzt waren Stücke von Chicago kein Problem mehr. Wir traten in unserem Haus-Saal in Unterpreppach alle 4 Wochen auf und waren weiterhin in allen großen Sälen voll vertreten und wir hatten eine echt gute Zeit.
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1977 in Drosendorf singe ich "When I need you" von Leo Sayer
1977 in Drosendorf singt Jerry "New Kid In Town" von den Eagles
1977 in Drosendorf singt Jerry "Kiss And Say Goodbye" von den Manhattans
1977 in Drosendorf holt einen manchmal als Pausezeichen der Mautkeller und der Chris wieder ein ...
1977 in Drosendorf singe ich "If you leave me now" von Chicago.
1979: In diesem Jahr kam
ein tiefer Einschnitt !
Bobby gründete die neue Gruppe Action
und die Brüder Schell spielten von nun an mit ihrem Bruder Walter unter Combo
Schell in einer eigenen Band im Kreis Höchstadt und Neustadt/Aisch.
Für Bobby stieß der ehemalige Bassist der Gruppe Except
Sidewalk, eines unserer früheren Idole,
Heiner Wolfahrt, zu uns. Wir hatten jetzt wieder eine Viererbestetzung.
Heiner hatte einen sehr guten Gesang und kam vor allem bei den weiblichen Fans/innen?? kullamäßig an. Leider haben wir seinen Song "Sexappeal" von Georg Danzer nie aufgenommen!!
Hier 1979 in Walsdorf aufgenommen singt Jerry in einem kurzen Zusammenschnitt "Well All Right" von Blind Faith, Heiner singt "Accident Prone" von Status Quo und ich "Rock'n Roll Damnation" von der frühen AC/DC.
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1979 in Walsdorf singt unser Doc "You Thrill Me" von Exile, "Back On The Road Again" von Taxi und "Love Machine" von Supermax.
1979 in Walsdorf singe "Grease" von Frankie Valley und von den Bee Gees "Too Much Heaven" und "Tragedy".
Am 19. April 1979 stieg der Ex-Keyboarder der Sound City Group, Hans Deusel, als 5. Mann bei Anywhere ein, nachdem Fritz, der damals aktuelle Keyboarder der SSG bei den Fans außerordentlich beliebt war ...
Jetzt wurde nicht nur optisch (Mickey-Mouse-Overall für mich !!), sondern auch organisatorisch und vor allem musikalisch einiges geändert. Angesagt waren jetzt alle Stücke von Santana, Emerson, Lake & Palmer usw. ... kurzum, das Niveau wurde noch mal angezogen. Hans war ja auch ein toller Keyboarder. Auch er kam besonders bei der Damenwelt sehr gut an !!!!!!
1979 in Walsdorf singt Heiner "Oh What A Night" von Status Quo und "Back Home" von Golden Earring
1980: Vielleicht vergaßen wir vor lauter Niveau etwas die Bedürfnisse des normalen Publikums und so sahen Jerry, Heiner und Doc - wegen des "Sälesterbens" keine musikalische Perspektive für den Fortbestand der Gruppe Anywhere mehr ... wir trennten uns am 2. Februar 1980 !!
Hans wollte es noch einmal wissen, denn seine alte Sound City spielte
immer noch, zwar auf absteigendem Ast, aber immerhin ...! Auch ich hatte trotz
leichtem Bauchansatz und beginnender Glatzenbildung noch lange nicht genug von
der Musik. So holten wir uns Bernd Mitter (bass) von den Telstars, "Eichi"
Waldemar Reich (drums), "Wolfi" Wolfram Dresel (git) und die Sängerin
"Rena" Gerda Wind (eine ehemalige Schülerin von mir) und nicht zu
vergessen unsere gute Seele Ralf Klüppel aus Passau (Sound und Technik) zu Anywhere.
Unser erster Auftritt am 14.03.1980 in Schnaid. Meine und Rena's Stimme harmonierten
super miteinander und es machte unheimlich viel Spaß mit ihr zu singen.
Aber leider, ohne Verträge sind gute Leute auch gleich wieder weg und so ging
Bernd Mitter im November 1980 zu den Rockets bzw. Relax und Rena
verließ die Gruppe 2 Monate später. Für Bernd kam am 29.11.1980 Willie Willner
aus Nürnberg als 2. Keyboarder zu uns und die Neue Deutsche Welle brandete auf
uns zu. Willie war ein innovativer Typ mit tollen Ideen und immer gut drauf.
Er brachte neuen Schwung ins Altersheim. Jetzt spielten wir auch öfters in Schwingen
und die Fahrstrecken wurden halt etwas länger, vor allem die Winterfahrten nach
Schwingen und Trockau hatten es in sich.
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1981: Hans Deusel heiratete im Juni
81 seine Gudrun. Am Polterabend spielte zwar Anywhere,
aber Bernd Hartmann weckte mit seiner Country-Roads-Einlage nostalgische Sound
City-Feelings, denen sich Hans nicht entziehen konnte, bestätigt durch die
Begeisterung seiner Gäste – alles alte Sound-City-Fans.
Hans verließ also nach 2 Jahren Anywhere und kehrte auf seinen alten
Posten bei Sound City zurück. So hart es für mich war, irgendwie konnte
ich es verstehen ... und außerdem war ich diese scheiß Wechslerei ja schon langsam
gewöhnt.
Als Musiker Nummer 18 kam Herbert Lutz aus Erlangen zu uns. Wir schwammen ab jetzt auf der "Neuen Deutschen Welle". Es war eine schöne, relativ unbeschwerte Zeit. Ende 1981 verließ "Eichi" Waldemar Reich die Band und mit Otmar Kaufmann aus Höchstadt kam ein neuer singender Schlagzeuger, auf den Hans Deusel schon zu Anywhere-Zeiten aufmerksam machte ... und der Wechsel Nr. 20 war fällig, denn nach kurzer Zeit holte sich Hans Deusel Otmar Kaufmann in seine neue Gruppe Choice – Sound City gab es ja nicht mehr – und dabei hatten wir doch schon so tolle erotische Poster gedruckt ... !!
Eigentlich bin ich im Nachhinein schon ein bißchen neidisch auf Hans, denn er spielte mit Steve Chapel in einer Band, einem der besten europäischen Gitarristen.
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1982: Das "Drummer-Wechsel-Dich-Spiel"
ging munter weiter: Nr. 21 Klaus Schönauer von den Telstars kam. Ihm
gefielen unsere Gagen im "Sälesterben" nicht mehr und die Nr.
22 kam: Mein alter Freund Stephan Kulla. Mit Stephan hätte Anywhere noch
länger spielen können – er kam toll an – allerdings hatte er einen Vertrag bei
der Würzburger Band "Casanovas" als Gitarrist, den er nach einigen
Monaten zu erfüllen hatte ... schade, schade!! Stephan hat richtig gut zu uns
gepasst, und die weiblichen Fans waren sehr traurig!
Nr. 23: "Junior", der Drummer der späteren Gruppe Ice-Cream.
... und Anywhere im Juli 1982 in Gunzendorf. Willie singt bei "Io sens a te" die 1. Stimme und bläst die Querflöte, ich singe die 2. darüber, wie immer halt.
... und Anywhere im Juli 1982 in Gunzendorf: Ich singe "The lion sleeps tonight"
... und Anywhere im Juli 1982 in Gunzendorf: Ich singe "Lieber Gott" ... ein bisschen Maffay darf doch sein ...
1983: Am 19.08.83 löste sich Anywhere endgültig auf. Unser letzter
Auftritt fand in Ebensfeld statt. Es war eine richtig schöne Abschiedsfete,
und irgendwie war ich froh, dass der Stress vorbei war: Termine für eine Band
aushandeln und clever kassieren war noch nie so recht mein Ding. Die größte
psychische Belastung für mich persönlich aber war, auf der Suche nach neuen
Musikern oft sehr netten Leuten Absagen erteilen und bei personellen Wechseln
als Dienstältester den Kopf hinhalten zu müssen.
Zu viele Musiker hatten bei mir in Lußberg zu viele Nächte geprobt und ich hatte
zu viele Musikstücke immer wieder für alle überspielt ... und zu viele Chöre
vorgesungen ... ich wollt mich einfach zur Ruhe setzen und dachte, 15 Jahre
seien genug ... dachte ich !!!
Mein persönlicher musikalischer "Werdegang" reiht sich natürlich nahtlos
an die Geschichte von Anywhere an: Ich saß 8 lange Wochen am Samstag
Abend zu Hause und dann kam was kommen musste: Die Brüder Schell überredeten
mich, in ihre Formation als Sänger und Sologitarrist einzusteigen. Von nun an
ging es in kleineren Sälen auf "Top-40"- bzw. "Oldie"-Ebene
weiter und ich erlebte dort 10 wunderschöne, ruhige und angenehme Musikerjahre,
bevor ich 1993 mit Herzblatt und ab 1994 als Alleinunterhalter die Vorteile
einer Hochzeitsfeier (mit Gänsebrust) zu schätzen lernte. Und wenn ich gesund
bleibe, möchte ich diese Art des Entertainments noch länger machen.
Eines jedenfalls habe ich im Laufe der Jahre festgestellt: Reine Live-Musik
zu spielen ist für den Einzelnen einfacher, mit viel weniger Aufwand
verbunden und durch das Gruppengefühl viel emotionaler als alleine Sequenzen
filigran (natürlich könnte man es sich auch leichter machen!) zu bearbeiten,
Chöre zu erstellen, Sounds zu kreieren und dabei ordentlich zu singen. Hier
ist die Überheblichkeit mancher selbsternannter Live-Päpste völlig fehl am Platze,
denn auch sie sonnen sich in dem Erfolg, den die guten Vokalisten für sie einsingen.
Die Krönung jeder musikalischen Darbietung ist und bleibt der richtig gute Live-Gesang,
der muss hier und dort passen und wer hat den schon !?
Im Sommer 2001 kam unser "Großvater" Hannes Kemmer auf die Idee, dass
es an der Zeit wäre, nun endlich auch dem letzten Zweifler und dem Rest der
Welt klar zu machen, dass es einfach keinen Keyboarder gibt, der auch nur annähernd
die Einleitung von "The Opera" so ausdruckvoll interpretieren kann
wie er ... wenn man ihn lässt.
Um dieses Ziel zu erreichen hatte er Schwerstarbeit zu leisten, denn er musste
sich Musiker suchen, die bereit waren, es nach so langer Zeit "wieder mal
miteinander zu versuchen", die das Risiko nicht scheuten ihren guten Ruf
zu ruinieren und blöd genug, das Ganze ohne Gage mit drei anderen Gruppen zu
Gunsten der Bamberger Basketballer am 12. Oktober im neuen Forum durchzuziehen.
"Happy Sound Jack" wären am letzten Punkt beinahe gescheitert,
die angekündigten Melodas sind es an allen anderen.
Hannes überzeugte Doc, dass die Fahrt von Düsseldorf nach Bamberg doch etwas
Abwechslung in den langweiligen Alltag eines Unternehmers bringen könnte. Heinz
Kreß war sofort begeistert und Reiner Kühnlein höchstens sich selbst gegenüber
etwas skeptisch. Als Hannes mich anrief war ich nicht sofort Feuer und Flamme.
Mir gingen viele Gedanken durch den Kopf, vor allem die Besetzungsfrage machte
mir Sorgen.
Für mich war klar, dass ich ohne Bobby und Jerry keinen Auftritt bestreiten
würde. Die bekannteste und für viele die beste Besetzung von Anywhere
war die legendäre Viererbesetzung und der Stamm musste integriert sein, sonst
wäre es kein Revival, sondern eine willkürlich zusammengesetzte Notlösung geworden.
Irgendwie hätte ich zu gerne alle ehemaligen Musiker von Anywhere für
ein paar Titel auf die Bühne eingeladen, aber dies hätte nach Meinung des Organisators
Hannes Kemmer den Rahmen dieser Veranstaltung bei weitem gesprengt. Im Nachhinein
muss ich ihm Recht geben, denn die Rahmenbedingungen waren doch sehr ungünstig
und noch mehr Musiker hätten das technische Chaos nur noch vergrößert. Vielleicht
ergibt sich später einmal an anderer Stelle die Möglichkeit in gemütlicherer
Atmosphäre dies nachzuholen. So hätten alle ehemaligen Musiker die Möglichkeit,
sich mal kennen zu lernen.
Als weitere Band erklärte sich die sympathische Formation Collection
in modifizierter Besetzung bereit mitzumachen. Melodas haben es nach
so vielen Jahren gemeinsamer Zusammenarbeit leider nicht geschafft, für eine
Stunde ihre Differenzen zu vergessen, obwohl Sepp (Dettelbacher) und Sam – wie
sie Hannes Kemmer versicherten – nur zu gerne gespielt hätten.
Sound City Group konnte nicht, weil Siggi Stengel einen wichtigen CSU-Termin
hatte und Sound City ohne Sam (Spitzname für Siggi aus Stedis Frape-Zeiten)
... eigentlich unvorstellbar, halt nicht das Original. Big Ben und 4
Kings hatten untereinander nahezu keinen Kontakt mehr und so war es toll,
dass Happy Jack bereit waren, mitzumachen.
1972 gründeten Manni Böhnlein, Reiner Kühnlein, Jürgen Schreiner, "Jerry",
Heiner Wohlfart und Toni Kirchner die Gruppe Happy Jack. Leider wurde
keines der Gründungsmitglieder von Happy Jack zum Festival am 12. Oktober
eingeladen ... schade !
Jürgen Schreiner hätte gerne mitgespielt, Toni Kirchner war da, Heiner Wohlfart
wäre gekommen und Reiner und Jerry standen bei "Happy Anywhere"
auf der Bühne.
Aber die "New Happy Sound Jack" gingen kein musikalisches und
arbeitsmäßiges Risiko ein und holten sich als Ersatz für den verstorbenen Manni
Böhnlein keinen Geringeren als unseren Ex-Keyboarder Hans Deusel, der mit "Lef"
Christel zusammen u. a. das Liedgut von Big Sound Jack in gewohnt perfekter
und professioneller Manier zum Besten gab. Ohne Hans wäre dieser Abend möglicherweise
gar nicht möglich gewesen. Ein weiteres Highlight war die eindrucksvolle Stimme
des sympathischen Happy Jack-Gitarristen Reinhold Giesinger.
Der Abend selbst war ein unvergessliches Erlebnis. Da war zum Einen das fantastische
Publikum, welches sich dank der hervorragenden Moderation von Wolfgang Reichmann
von Anfang an gut gelaunt und ausgelassen der Musik hingab und am Ende der Veranstaltung
sah man nur glückliche Gesichter frohgelaunter Revival-Besucher. Zum anderen
war es für mich ein unvergesslicher Stress, miterleben zu müssen, wie technische
und akustische Probleme die aufwändige Probenarbeit von Wochen ad absurdum zu
führen drohten: Ausgerechnet bei uns, die wir die meiste Geduld und Zeit in
den Soundcheck investiert hatten lief alles schief. Die Solosänger hatten kein
Monitorsignal, wir spielten ins Leere. Unsere Instrumente waren nur verwaschen
zu hören, Solis kamen nicht oder zu spät. Bei Happy Jack war der Sound
wieder ganz O.K. Aber sicher hat unser Roland noch mehr gelitten !!
Nochmal zurück zum Vorfeld der Veranstaltung
Hannes war schon immer ein Organisationstalent und ein Ur-Bamberger Gaudibursche.
So gelang es ihm, den Bambergern und ganz Oberfranken klarzumachen, dass bei
Anywhere der "Zwitter-Musiker" Bobby Dieter Nitschke Gitarre spielte
und bereits 1968 die Gruppe Doc in Redwoods die heimliche Anywhere war.
Es wusste damals halt nur noch keiner.
Aber dann machte Hannes ernst und ließ seine Connections spielen: Werbung an
allen Ecken Oberfrankens, Inserate im FT und sogar das Lokalfernsehen kam zu
einer ausführlichen Reportage in die Music-Hall-Mücke nach Zentbechhofen (bekannt
als Zembechhofen) wo uns die Wirtsleute Erwin und Maria ihren Saal kostenlos
zur Verfügung stellten. Dafür noch mal herzlichen Dank.
Eine andere Möglichkeit wäre ein jährlicher Revival-Abend zusammen mit Voll-
oder Teilbestzungen von Sound City, 4 Kings, Big Ben, Happy
Jack oder Telstars.
Auf meiner Homepage haben nun alle Freunde die Möglichkeit, sich über eventuelle
Neuigkeiten zu informieren und Adressen sowie Telefonnummern oder Ähnliches
auszutauschen. Ich werde eine Adressenliste veröffentlichen und möchte euch
bitten, mir per E-mail, Fax oder auf dem Postweg eventuelle Kontaktadressen
mitzuteilen.
Soweit die vorläufige Geschichte der Gruppe Anywhere, welche vielleicht
noch irgendwie eine Fortsetzung erfahren wird !!??
Sicher, ich habe nicht bis ins Detail erzählt, wie alle personellen Veränderungen
abgelaufen sind. Jede Umbesetzung war halt immer mit mehr oder weniger großen
persönlichen Unstimmigkeiten und Nebengeräuschen verbunden. Aber ... ein
paar Musikergeheimnisse müssen schon noch gewahrt bleiben !!!! ... ich bin doch
nicht Dieter Bohlen, auch wenn ich denselben Vornamen habe!
Mit der "Forums-Anywhere" wirds vorläufig nicht weitergehen, aber zwischenzeitlich gab es noch die Nacht der Legenden 2018 in Modschiedl.
Sensationell organisiert, großzügig und großherzig, vom ehemaligen Rossacher Wirt Erich Schramm, inzwischen seit vielen Jahren einer der ganz großen Gestalter der Musikszene in Deutschland und Österreich!
Sobald ich Zeit habe, werde ich etwas über dieses wirklich einmalige Event mit Bildern und lustigen Anekdoten berichten. Es wird für uns alle unvergesslich bleiben und einige Größen der Fränkischen Musikszene sind im letzten Jahr leider schon von uns gegangen.
Wir durften sie alle noch einmal erleben, dank Erich Schramm!
Inzwischen könnt ihr mich ja mal wieder
anhören, ich habe fast alle der guten alten Anywhere-Songs in
meinem Repertoire.
Wenn ihr irgendwelche Ideen habt, mailt sie mir einfach
zu oder über einen Eintrag ins Gästebuch
würde ich mich auch freuen!
Vorläufiges ENDE
Bis bald, euer Dieter